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FreizeitInklusionPolitik und RechtSelbstvertretung

Co-Production? Gemeinsames Gestalten ist groß am Kommen!

Von 14. September 2016 Keine Kommentare
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Co-Production? Gemeinsames Gestalten ist groß am Kommen!

Von 14. September 2016 Keine Kommentare

Hand in Hand aus der Sicherheitszone
Ein Bericht zum Thema „Co-Production“ von Eva Schrammel, Unterstützerin des SeVe-Beirats der Lebenshilfe

35 Grad Celsius sind in Bologna keine Seltenheit. Wenn bei diesen Temperaturen in einem kleinen, nüchternen Konferenzraum die Köpfe rauchen, dann kann es sich nur um das Team des EU-Projektes „Enable“ handeln. Wir – das sind 12 Frauen und 1 Mann aus Dienstleistungseinrichtungen und Dachorganisationen für Menschen mit Lernschwierigkeiten – hat uns für zwei Tage in der ehrwürdigen Universitätsstadt im Herzen der Emilia Romagna zusammengefunden, um unsere Arbeitsergebnisse zu Co-Production im politischen und sozialen Sektor zusammenzutragen und das Projekt weiterzuplanen. imag1548

Co-Production bedeutet so viel wie gemeinsames Gestalten von Ideen und Dienstleistungen von Menschen mit Beeinträchtigungen und Entscheidungsträgerinnen und –träger des öffentlichen Bereiches.

In diesem Projekttreffen stellen wir uns gegenseitig die Methoden vor, wie dieses Vorhaben gelingen kann.Unsere Ergebnisse, die wir gemeinsam mit Nutzerinnen und Nutzern von Dienstleistungen und Selbstvertreterinnen und Selbstvertretern erarbeitet haben, bestehen beispielsweise auf Checklisten für die Planung von inklusiven Meetings oder Vorlagen für Protokolle in leichter Sprache. Eine Gesamtübersicht aller Methoden zur Co-Produktion soll in Kürze auf der Enable-Website erscheinen.

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In den Diskussionen, in denen sich Italienisch mit Spanisch, Deutsch mit Luxemburgerisch und Flämisch mischt, die jedoch durchwegs von der englischen Sprache beherrscht werden, kommt die große kulturelle Vielfalt dieser Gruppe zutage, die für mich inspirierend wirkt.

In all den Unterschieden erkennen wir viele Gemeinsamkeiten, nämlich, dass die Art und Weise, wie sich Menschen begegnen, über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Respekt und Toleranz sowie die Bereitschaft zur Selbstreflexion können die Tür zum gemeinsamen Gestaltungsprozess öffnen. Vor allem Mut ist gefragt.

Es geht darum, die Zone des Sicheren zu verlassen und sich auf Neues einzulassen. Unser Beitrag der Lebenshilfe Österreich ist zum Beispiel zu zeigen, wie sich Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter für Auftritte auf dem politischen Parkett vorbereiten. Das gilt auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in sozialen Organisationen und im öffentlichen Dienst. Auch sie sind gefordert.

Wir üben das sogleich in unserer Sitzung und verwenden die Ampelkarten. Das hilft uns dabei, einander besser zuzuhören. Bei all den hitzigen Diskussionen in diesen zwei intensiven Tagen planen wir auch schon unser nächstes Treffen, das im Dezember in Wien stattfinden wird. Bis dahin hat sich zwar das Klima wieder abgekühlt, nicht jedoch unsere Begeisterung für das gemeinsame Gestalten, für Co-Production eben.

 

 

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