Die Lebenshilfe begleitet Menschen mit Behinderungen bei einem selbstbestimmten und erfüllten Leben inmitten unserer Gesellschaft.
Wir setzen uns mutig dafür ein, dass die Gesellschaft Menschen mit Behinderungen als selbstverständliche und gleichberechtigte Akteure anerkennt und entsprechende Brücken baut.
COVID-19 stellt uns vor ganz neue Herausforderungen, denen wir uns gemeinsam stellen müssen und werden, die aber auch ganz besondere Vorsichtsmaßnahmen voraussetzten. Als systemerhaltende Organisation stellen wir gerade auch in dieser herausfordernden Zeit die Begleitung von Menschen mit Behinderungen sicher.
Dabei agieren wir auf einer Basis dreifacher Verantwortung:
- Verantwortung der Gesellschaft gegenüber, die sozialen Kontakte so gut es geht zu verringern.
- Verantwortung unseren Klient*innen gegenüber, die unsere Unterstützung und Begleitung auch jetzt brauchen.
- Und natürlich auch Verantwortung unseren Mitarbeiter*innen gegenüber, auch deren Gesundheit ist uns wichtig.
Auch wenn COVID-19 uns momentan fordert, zusammen werden wir für die Zukunft lernen – voneinander und füreinander.
Isolation und Inklusion
Ob behindert oder nicht ist ganz egal:
Der Aufruf zu einer reduzierten Lebensführung ergeht an uns alle!
Seit Anfang März werden wir in immer rascheren Zeitabständen eingeladen, aufgefordert, angehalten, bestimmt, unseren gewohnten Lebensstil radikal umzustellen. Von unserem eingespielten Miteinander, sich bei der Arbeit, Freizeit oder kulturellen Anlässen und ehrenamtlichen Einsätzen ungezwungen in unserer Gesellschaft bewegen und dabei täglich persönlich beliebig Mitmenschen treffen zu können, sind wir quasi über Nacht mit einem Stillstand unserer direkten zwischenmenschlichen Austauscherfahrungen konfrontiert worden. Die Vielfalt an direkten, oft bedeutungsvollen persönlichen Kontakten ist zusammengeschmolzen. Einige Menschen finden sich ganz allein wieder, erleben sich sozial isoliert und vereinsamt, andere erleben das tägliche Zusammenleben in der angestammten Kleingruppe ohne die gewohnten sozialen Austauschprozesseaußerhalb dieser als neue Herausforderung.Manche unserer Gewohnheiten im zwischenmenschlichen Zusammenleben werden wir aufzugeben haben. Nun greifen wir systematisch auf virtuelle Kommunikationstechnologien zurück um diesen Verlust auszugleichen. Ob diese Umstellung unserem Grundbedürfnis nach echtem Miteinander gerecht werden kann, bleibt dabei fragwürdig.
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https://lebenshilfe.at/isolation-und-inklusion/
von Germain Weber
Präsident der Lebenshilfe Österreich