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ArbeitGesundheit und AlterInklusion

Die Rezeptur für ein gelebtes Miteinander

Von 15. März 2018 Keine Kommentare
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Die Rezeptur für ein gelebtes Miteinander

Von 15. März 2018 Keine Kommentare

Ein Pionier-Projekt zum barrierefreien Dorf(er)leben stellt sich vor

Die Kooperation zwischen „Marien-Apotheke“ und „Marie’s Rezeptur“ in Tirol, Absam, ist fix.

(Innsbruck, am 22. Februar 2018). Ab 5. März wird im Erdgeschoss des neuen Mehrzweckgebäudes, mitten im Dorfzentrum von Absam, so einiges erlebbar: Neben dem Besuch in der neuen „Marien-Apotheke“ können Alt und Jung in „Marie’s Rezeptur“ verweilen, dort an der Vitalbar gesunde Snacks und Drinks genießen, nette Menschen treffen, plaudern, sich zurücklehnen und in Büchern zum Thema Gesundheit und Vitalität schmökern. Das alles während sich die Kinder zum Fische malen ans Aquarium setzen oder in der Kinderapotheke spielen.

Tirol_Apotheken-KooperationAus „Marien-Apotheke“ und „Marie’s Rezeptur“ ergibt sich eine bisher einzigartige Kooperation zu einem Kompetenzzentrum für Gesundheit, Vitalität und Lebensfreude. Dazu wurde von den Betreibern, dem ortsansässigen Apotheker-Ehepaar Halbgebauer und der Lebenshilfe Tirol, diese Woche eine offizielle Kooperations-vereinbarung unterzeichnet und gefeiert.

Gute Rezepturen ist man von der „Marien-Apotheke“ in Absam schon gewohnt. Jetzt kommt dort am neuen Standort mit „Marie’s Rezeptur“ ein hochwertiger Servicebereich hinzu, der zum Verschnaufen, Ratschen und gesundem Genießen einlädt. Ein kraftvoller und herzlicher Treffpunkt, an dem sich MitarbeiterInnen und KlientInnen der Lebenshilfe Tirol um das Wohl der KundInnen bemühen. Die Rezeptur dieser innovativen Projekt-Zusammenarbeit setzt sich unter anderem aus den Zutaten Mut, Teamgeist, Respekt, Menschlichkeit, Achtsamkeit und Lebensfreude zusammen. Das soll vor allem auch die Absamer Bevölkerung beim Besuch spüren und erleben können.

„Diese Kooperation ist ein Meilenstein und ein einzigartiger Schritt zur Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Arbeits- und Dorfleben gleichermaßen. Wie der denkmalgeschützte Dorfbrunnen vor dem Eingang für die Quelle des Dorflebens steht, so verkörpert die Zusammenarbeit zwischen ‚Marie’s Rezeptur‘ und der ‚Marien-Apotheke‘ nicht nur gelebte soziale Verantwortung, sondern ebenfalls eine Belebung der Dorfgemeinschaft. Hier entstehen tragfähige Beziehungen“, stellt Georg Willeit, Geschäftsführer der Lebenshilfe Tirol, nicht ganz ohne Stolz fest. „Eine solche Kooperation im Apotheken-Bereich ist für Österreich einmalig und stellt das Zusammenarbeiten und Leben in der Gemeinde auf eine neue Stufe. Besonderer Dank gilt dabei stellvertretend dem Bürgermeister Guggenbichler und dem Apotheker-Ehepaar Halbgebauer. Die Offenheit von Seiten der Gemeinde und der Apotheker-Familie war für die Realisierung entscheidend und hat hoffentlich auch Signalwirkung für andere Gemeinden und Unternehmer im Land“, betont der Lebenshilfe-Geschäftsführer die hervorragende Zusammenarbeit in der Projektentwicklung.

Die Kooperation versteht sich nicht als Wohltätigkeitsprojekt, sondern als Pionierprojekt in Sachen gelebtes und tolerantes Miteinander. „Wir wollen der gesamten Absamer Bevölkerung primär ein hochwertiges Angebot zur Verfügung stellen, in dem sich die KundInnen rundum umsorgt fühlen. Zusätzlich entsteht eine entschleunigte Begegnungszone auf Augenhöhe für Menschen unterschiedlicher Fähigkeiten, die das Miteinander und Füreinander im Dorf ausdrückt“, erläutern Frank und Cornelia Halbgebauer von der „Marien-Apotheke“ den Mehrwert für alle.
Menschen mit Behinderungen sind dabei ausschließlich für das Serviceangebot in „Marie’s Rezeptur“ zuständig. Trotzdem ist die Kooperation mit der „Marien-Apotheke“ eine übergreifende, die dazu beiträgt, Menschen mit Behinderungen selbstbestimmt am Arbeitsleben teilhaben zu lassen, Begegnungen zu ermöglichen, Beziehungen wachsen zu lassen und zusammenzuarbeiten.
Die Bevölkerung, Wirtschaftstreibende und einflussreiche Persönlichkeiten aus Absam wurden im Vorfeld ebenso zum Projekt befragt und somit eingebunden, wie die MitarbeiterInnen und KlientInnen der Lebenshilfe. Die positive Resonanz aus diesen Prozessen hat die Projektentwicklung entscheidend getragen. Auch Personen mit erhöhtem Unterstützungsbedarf bekommen die Möglichkeit in „Marie’s Rezeptur“ zu arbeiten, wenn sie dies wollen. Wahlfreiheit und Mitbestimmung ist dabei oberstes Prinzip der Lebenshilfe. Die Mitarbeit in „Marie’s Rezeptur“ kann für Menschen mit Behinderungen zum einen als Vorbereitung und Sprungbrett für den Arbeitsmarkt gesehen werden oder zum anderen als dauerhafte Arbeitsmöglichkeit in einem realen, offenen Arbeitsumfeld.

Tirol_Apotheken-Kooperation„Kooperationen mit der lokalen Wirtschaft und Gemeinden sind ein wichtiger Baustein für die zukünftige Ausrichtung der Lebenshilfe Tirol. Menschen mit Behinderungen sollen dort arbeiten können, wo die Betriebe, die Arbeit und die Menschen sind – dort wo andere auch arbeiten,“ betont Willeit die Grundhaltung der Lebenshilfe Tirol.
Der Bürgermeister Arno Guggenbichler unterstreicht abschließend die Bedeutung des gesamten Projektes für die Gemeinde Absam: „Dieses Vereins- und Gesundheitszentrum ist ein idealer Ort im Dorfkern zur Mitgestaltung und für die Lebensfreude in der so wertvollen Dorfgemeinschaft. Die Kooperation zwischen ‚Marien-Apotheke‘ und ‚Marie’s Rezeptur‘ verkörpert genau diesen Grundgedanken des gelebten, barrierefreien Miteinanders.“

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