Selbstbestimmt Wohnen

Die eigenen vier Wände sind Grundvoraussetzung für ein gelungenes Leben. Sie bieten Privat- und Intimsphäre, Raum für persönliche Entfaltung. Sie sind Rückzugsmöglichkeit und Ausgangspunkt für Arbeit und Freizeit.

Wohnen - im eigenen Badezimmer

Inklusion in Gemeinden

Der Schlüssel zur Selbstbestimmung

Menschen mit Behinderungen gehören mitten hinein in die Gemeinschaft – von Anfang an. Kinder mit und ohne Behinderungen besuchen die gleichen Kindergärten und Schulen in ihrer Nachbarschaft. Ausbildung und Beruf finden gemeinsam in inklusiven Betrieben statt. In der Freizeit haben alle die Möglichkeit, in Sportvereinen, Theater- oder Musikgruppen nach ihrer Wahl mitmachen zu können. Das ist Inklusion, Ziel der UN-Behindertenrechts-Konvention (kurz: UN-BRK) und der nachhaltigen Entwicklungsziele der Agenda 2030.

Leitfaden „Inklusion in Gemeinden“

Mit dem Leitfaden „Inklusion in Gemeinden“ möchten wir die Verantwortlichen vor Ort unterstützen, eigene Aktionspläne zu erarbeiten. Ziel ist, die UN-Behindertenrechts-Konvention und damit die volle Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu ermöglichen. Als nachhaltige und inklusive Gemeinde tragen sie zur Ressourceneffizienz und Abschwächung des Klimawandels bei.

Leitfaden "Inklusion in der Gemeinde"
Leitfaden "Inklusion in der Gemeinde" - einfache Sprache
Leitfaden "Inklusion in der Gemeinde" - Zusammenfassung in einfacher Sprache

Aktionen in ganz Österreich

Die Selbstvertreter*innen der Lebenshilfe starteten rund um den 5. Mai 2022 Aktionen in ihren Gemeinden, um Bewusstsein für „Inklusion“zu schaffen. 2023 wurden die österreichweiten Aktionen fortgesetzt. Selbstvertreter*innen haben bereits bekannte Gemeindepolitiker*innen getroffen, aber auch neue Gemeinden besucht.

Selbstvertreter*innen haben Bürgermeister*innen diverser Gemeinden den Leitfaden „Inklusion in Gemeinden“ überreicht und zur Erstellung eines Aktionsplanes ermutigt.
Bürgermeister*innen können maßgeblich zur Lebensqualität beitragen, indem sie nachhaltige, barrierefreie Wohn- und Lebensräume gestalten.
Ein Aktionsplan, wie im Leitfaden aufgezeigt, kann dazu beitragen, gemeinsam mit Bürger*innen ein gutes Leben für alle und volle Teilhaberechte zu verwirklichen.

Als Zeichen gelebter Inklusion wurde und wird weiterhin an einem öffentlichen Ort der Gemeinden ein Inklusionbaum gepflanzt. Der Baum wird mit wetterfesten Tafeln versehen. Auf den Tafeln sind Botschaften der Selbstvertreter*innen ersichtlich.

Hier könnt ihr nachlesen, in welchen Gemeinden ein Zeichen für mehr Inklusion gesetzt wurde.

Anlässlich des 5. Mai 2023, dem Tag der Inklusion, waren Hanna Kamrat, Selbstvertreterin und Vizepräsidentin der Lebenshilfe Österreich und Markus Neuherz, Generalsekretär der Lebenshilfe Österreich, zu Gast in der ORF-Sendung „Aktuell nach eins“. Sie haben dort über selbstbestimmtes Wohnen im Alter, Wahlmöglichkeiten beim Wohnen, Alter und Behinderung und persönliche Assistenz gesprochen.

Hier kannst du den ORF-Beitrag ansehen: 

Selbstbestimmtes Wohnen im Alter - ORF-Interview Hanna Kamrat und Markus Neuherz

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Wohnen – der Schlüssel zur Selbstbestimmung

Selbstbestimmt Leben inmitten der Gemeinschaft

Ein gutes Leben für alle gelingt uns nur gemeinsam!

Folgende interaktive Karte zeigt auf, was es alles für ein selbstbestimmtes Leben braucht.

Selbstbestimmt Wohnen bedeutet, sich Wohnort und Wohnform selbst auszusuchen (Wohnhaus, betreutes Wohnen, Elternhaus, eigene Wohnung) und zu entscheiden, ob man alleine oder mit wem man gemeinsam wohnen möchte (zum Beispiel mit Partner*in oder Mitbewohner*innen).

Selbstbestimmtes Wohnen als Angebot der Lebenshilfe heißt

  • Wahlmöglichkeit: ein Wohnsetting, das am privaten Wohnen ausgerichtet ist
  • Sozialraumorientierung: im Verbund mit tragfähigen sozialen Beziehungen
  • Unterstützung: mit individuell notwendigen Assistenzleistungen
  • Barrierefreiheit: mit barrierefreier Infrastruktur im Umfeld

Wohnen ist ein Menschenrecht

Die UN-Behindertenrechts-Konvention fordert in Artikel 19 „Selbstbestimmt Leben und Inklusion in die Gemeinschaft“ das gleiche Recht aller Menschen mit Behinderungen, mit gleichen Wahlmöglichkeiten wie andere Menschen in der Gemeinschaft zu leben.

De-Institutionalisierung: von großen Einrichtungen zum Wohnen inmitten der Gemeinde

Die Übergangsprozesse vom Wohnen in großen Wohnverbünden hin zu kleinen Wohneinheiten inmitten der Gemeinde, sind für Menschen mit Behinderungen sehr sorgfältig zu gestalten. In allen Phasen sind Nutzer*innen und Angehörige, Behörden, Sozialplanungsabteilungen, Gemeinden und Begleiter*innen aktiv einzubeziehen. Die öffentliche Finanzierung muss selbstbestimmtes Wohnen in der Gemeinde ermöglichen.

Dialogpapiere

Der gemeinsame Dialog führt uns zum Ziel!

Unsere Forderungen haben wir in Dialogpapieren festgehalten.
Unser Ziel ist, nach innen mit Angehörigen, Dienstleistern und Selbstvertreter*innen und nach außen mit möglichst vielen Bevölkerungsgruppen einen Dialog aufzubauen, eine klare Botschaft zu vermitteln und voneinander zu lernen. Menschen mit Behinderungen sind ein gleichberechtigter Teil unserer Gesellschaft. Wir alle sind verschieden – wir alle profitieren davon!

Dialogpapier "Selbstbestimmt Wohnen" - Kurzfassung
Dialogpapier "Selbstbestimmt Wohnen" - Einfache Sprache
Dialogpapier "Selbstbestimmt Wohnen" - Langfassung
Broschüre "Selbstbestimmt Wohnen"

Presseaussendungen

5. Mai 2023: Inklusion in Gemeinden ist der Schlüssel zur Selbstbestimmung3. Mai 2022: Wohnen - der Schlüssel zur Selbstbestimmung