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Nachhaltige EntwicklungszieleWohnen

So wohnen wir: Daniel & Andreas – Zwei Freunde im Wohnhaus

Von 25. April 2016 Keine Kommentare
Nachhaltige EntwicklungszieleWohnen

So wohnen wir: Daniel & Andreas – Zwei Freunde im Wohnhaus

Von 25. April 2016 Keine Kommentare
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Andreas und Daniel: Freunde und Zimmernachbarn im Wohnhaus

Andreas und Daniel kennen sich seit nunmehr drei Jahren. Sie haben viel Spaß zusammen, gehen gemeinsam ins Kino, zum Essen, zum Shoppen oder ins Schwimmbad. Dass sie soviel gemeinsam unternehmen liegt auch daran, dass sie Tür an Tür wohnen, im Wohnhaus der Lebenshilfe in Wiener Neudorf.

Daniel und Andreas sind nicht nur ein besonders schönes Beispiel für Freundschaft, die aus dem sozialen Miteinander in den Wohngemeinschaften der Lebenshilfe entstehen kann, sondern auch für die große Bedeutung der Selbstbestimmung die jeweilige Wohnsituation von Menschen mit Beeinträchtigung betreffend. Die eigenen vier Wände sind Grundvoraussetzung für ein gelungenes Leben. Sie bieten Privat- und Intimsphäre, Raum für persönliche Entfaltung. Sie sind Rückzugsmöglichkeit und Ausgangspunkt für Arbeit und Freizeit. Im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention besitzen Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung das Recht auf selbstbestimmtes Wohnen – wohnen wie du und ich.

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Gemeinsames Wohnen in Wiener Neudorf, hier zusammen mit Josef Ostermair aus Wien.

Die beiden Männer haben sich entschieden, im vollbetreuten Wohnhaus in Wiener Neudorf zu leben. Daniel hat sich statt für ein teilbetreutes Wohnhaus in Mödling für die Vollbetreuung in Wiener Neustadt entschieden, weil „ich noch nicht bereit war in ein teilbetreutes Wohnhaus zu ziehen. Im vollbetreuten Wohnhaus lerne ich noch mehr. Kochen, einkaufen und wie man Geld richtig ausgibt. Wenn ich soweit bin, schau’ ich, dass ich in ein teilbetreutes Wohnhaus komm’“, erzählt er. Er bereitet sich vor, auf was alles noch kommt im Leben, erst ein teilbetreutes Wohnhaus und irgendwann – wer weiß – vielleicht auch mal eine ganz eigene Wohnung. Andreas ist im Wohnhaus „weil mehrere Freunde und Kollegen hergezogen sind und ich mich gleich bei der Schnupperwoche schon wohlgefühlt hab’“, sagt er. Auch ein schöner Grund. Man(n) will in der Nähe seiner Bekannten sein.

23 Leute haben ihr zu Hause im Wohnhaus in Wiener Neudorf. Um sieben wird aufgestanden und dann geht’s nach dem Frühstück in die Werkstätte. Beim Kommen und Gehen trägt man sich in eine Liste ein, damit man übereinander Bescheid weiß. Andreas und Daniel sind froh, dass sie Tür an Tür wohnen. Da hat man es nicht soweit, wenn Kumpels plaudern wollen. Freunde eben.

Das Wohnhaus bietet Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung eine gute Möglichkeit, sich auf gänzlich selbstbestimmtes Leben im teilbetreuten Wohnen vorzubereiten, wie Daniel dies im Sinn hat. Das Wohnhaus mag eine traditionelle Einrichtung in der Behindertenarbeit sein, doch trägt es auch in Zukunft dazu bei, Wahlmöglichkeiten für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung im Bereich Wohnen zu schaffen.

In den kommenden Jahren entwickeln die Lebenshilfen in Österreich ihr Angebot im Bereich Wohnen weiter. Neue Angebote werden Einzel- und Gruppenangebote enthalten, die selbstbestimmtes Wohnen ermöglichen. Es erfolgt die Umgestaltung von bestehenden Einrichtungen unter Einbeziehung der NutzerInnen und ihres sozialen Umfeldes.

So wird selbstbestimmtes Wohnen bei der Lebenshilfe künftig aussehen:

  • In ganz Österreich sollen bis 2025 unsere Wohnangebote folgende Maximalgrößen haben: für neue Häuser mit mehreren Wohngruppen 16 Personen, für bestehende Einrichtungen maximal 24 Personen.
  • Wohn- und Arbeitsbereiche werden getrennt sein.
  • Wie bieten und schaffen Wohnverbünde mit unterschiedlichen Angeboten (Einzel- und Paarwohnungen, kleinere Wohngemeinschaften mit maximal 6 Personen) nach Bedarf unserer NutzerInnen. Im Idealfall sind unsere NutzerInnen die MieterInnen oder EigentümerInnen ihrer Wohnungen.
  • Wir achten auf ein barrierefreies Umfeld und gute Infrastruktur wie öffentliche Verkehrsmittel, Einkaufsmöglichkeiten, Freizeitangebote, medizinische Versorgung und die aktive Einbindung in den Sozialraum.
  • Alle Angebote sollen für alle Menschen unabhängig vom Unterstützungsbedarf zugänglich sein: die nötige Assistenz – auch für die Pflege von Beziehungen – wird angeboten.
  • Die Rechte der NutzerInnen sind definiert und in den Entscheidungsgremien verankert. Die NutzerInnen wählen ihre Interessensvertretung. Verständliche Kommunikation, Transparenz und ein konstruktives Beschwerdemanagement sind Merkmale unserer Dienstleistung.

 

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