Barrierefrei:
Passen Sie die Darstellung an Ihre Bedürfnisse an!
Nachhaltige Entwicklungsziele

Stakeholdergespräch „Altern mit intellektueller Beeinträchtigung“

Von 18. November 2016 Keine Kommentare
Nachhaltige Entwicklungsziele

Stakeholdergespräch „Altern mit intellektueller Beeinträchtigung“

Von 18. November 2016 Keine Kommentare

Wir haben ein Stakeholdergespräch für all jene veranstaltet, die in irgendeiner Weise mit dem Thema „Altern mit intellektueller Beeinträchtigung“ zu tun haben. Am Freitag, den 18.11.2016, haben wir unsere Forderungen und ein Dialogpapier zum Thema „Altern mit intellektueller Beeinträchtigung“ in St. Pölten vorgestellt.
Das Dialogpapier dient als Kommunikationsgrundlage, damit wir gemeinsam die Rechte von Menschen mit Behinderungen auch im Alter und beim Älter werden gewährleisten können. Darin findet ihr alle Forderungen zu diesem Thema!

wohnenandreas-zehetner

Unser Präsident, Germain Weber, meint dazu: „Die Anzahl alter Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung wird in den kommenden Jahren wesentlich zunehmen. Ihre durchschnittliche Lebenserwartung stieg in den letzten Jahrzehnten deutlich. Wir setzen uns dafür ein, dass jeder Mensch selbst entscheiden kann, wo, wie und mit wem er oder sie alt werden möchte.“

Dieses Treffen sollte dazu dienen, dass sich interessierte Personen zum Thema „Altern mit intellektueller Beeinträchtigung“ austauschen können, dass gemeinsame Ziele festgelegt werden können und das Netzwerk gestärkt wird. Um den Bedürfnissen gerecht werden zu  können, benötigt es den rechtlichen Rahmen und eine Klärung der Finanzierung. Im Dialogpapier hat die Lebenshilfe Forderungen formuliert, die den Weg weisen sollen, damit Menschen mit Behinderungen künftig selbstbestimmt altern können.

Das Stakeholder-Event fand statt mit: Germain Weber (Präsident), Donat Schöffmann (Lebenshilfen Soziale Dienste, Graz), Martina Eigelsreiter (Stadt St. Pölten), Hubert Raunjak (Selbstvertreter), Heide Tomacek (Selbstvertreterin), Friederike Pospischil (Lebenshilfe Niederösterreich).

Ihr findet unsere Forderungen im Dialogpapier „Altern mit intellektueller Beeinträchtigung“: Dialogpapier Altern mit intellektueller Beeinträchtigung

Auch als Kurzfassung zum Download:
Dialogpapier Altern mit intellektueller Beeinträchtigung_Kurzfassung

Die APA hat das Stakeholder-Gespräch und die Forderungen zum Thema „Altern mit intellektueller Beeinträchtigung“ zusammengefasst:

Altern mit intellektueller Beeinträchtigung: Mehr Inklusion gefordert

Lebenshilfe präsentierte neues Dialogpapier – Eckpunkte u.a. Wahlfreiheit bei Wohnsituation, Tages- und Freizeitgestaltung

Die Lebenshilfe hat am Freitag in St. Pölten ihr neues Dialogpapier zum Altern mit
intellektueller Beeinträchtigung präsentiert. Zu den Forderungen für mehr Inklusion zählen u.a. Wahlfreiheit bei der Wohnsituation und bedarfsorientierte Unterstützungs-, Betreuungs- und Pflegeangebote.

Die Anzahl alter Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung wird laut Lebenshilfe in den kommenden Jahren wesentlich zunehmen, da ihre Lebenserwartung wie bei der Gesamtbevölkerung steige. „Menschen, die alt werden, sollen selbst entscheiden können, wie, wo und mit wem sie leben“, fasste Lebenshilfe-Generalsekretär
Albert Brandstätter bei einer Diskussionsveranstaltung zentrale Anliegen zusammen.

Die Lebenshilfe begleitet derzeit mehr als 2.000 Menschen, die über 50 Jahre alt sind, und etwa 650 Personen über 60. Das neue Dialogpapier betone die Rechte von Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung, sagte Lebenshilfe-Präsident Germain Weber. Inklusion sei ein Menschenrecht – der Artikel 19 der UN-Behindertenrechtskonvention erkennt das Recht aller Menschen mit Behinderungen an, mit gleichen Wahlmöglichkeiten wie andere Menschen in der Gemeinschaft zu leben.

Friederike Pospischil, Präsidentin der Lebenshilfe NÖ, schilderte die Sichtweise von Angehörigen: Ältere Menschen sollten so lange wie möglich dort leben können, wo sie ihr Leben bisher verbracht haben. „Dort haben sie ihre sozialen Kontakte. Jede Übersiedlung bedeutet, dass sie diese Kontakte verlieren“, so Pospischil.
„Es soll keine Altersgrenzen für die Teilnahme an Arbeit und Beschäftigung geben, wir brauchen verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten des Tagesablaufs“, so Brandstätter. Zeiten des Übergangs zum Alt-Sein („Pensionierung“) müssten flexibel gestaltet werden, fordert die Lebenshilfe. Als Vorbild für flexible Arbeits- und
Beschäftigungsmodelle im Alter wird die Altersteilzeit angeführt.

Finanzielle Zuschüsse der öffentlichen Hand müssten ein selbstbestimmtes Altern in Würde ermöglichen, heißt es von der Interessensgemeinschaft. Es brauche auch eine sozialversicherungsrechtliche Absicherung, betonte der Lebenshilfe-Generalsekretär. Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung fordern in den Dialogpapier ihr Recht auf Einbeziehung in den Vollversicherungsschutz des Sozialversicherungssystems, und damit auf eine eigene Pension ein. Dabei dürfe es zu keiner Verschlechterung im Verhältnis zur derzeitigen Absicherung durch
die Waisenpension kommen.

Gefordert werden u.a. auch Fachambulanzen für Menschen mit Beeinträchtigungen. „Es darf nicht sein, dass Menschen, die sich nicht sprachlich genügend ausdrücken können oder in angsterzeugenden Situationen überfordert sind, nicht die notwendige ärztlich pflegerische Zuwendung erhalten“, heißt es in dem Dialogpapier.

(Schluss) kil/fra/af

Hinterlasse einen Kommentar