Barrieren

Jeder von uns kann Barrieren abbauen!

20% aller ÖsterreicherInnen sind von Barrieren betroffen.

Damit 1,7 Millionen Menschen gleichberechtigt leben können wie andere auch,
liegt es an jedem von uns, Barrieren im Alltag abzubauen!

Haben Sie schon mal etwas nicht verstanden und nur Bahnhof kapiert?

Dann wissen auch Sie, wie stark Barrieren behindern können!

Barriere

Räumliche BarrierenRäumliche Barrieren.

Ohne Schwellen und mit Rampen bauen.

Selbst schon mal ein Gipsbein gehabt?

Die räumliche Barriere ist ein alltäglicher Begleiter all jener, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Man hört stets: „Ich kann hier nicht rein“, „Ich komm hier nicht durch“, „Da gibt’s schon wieder keine Rampe“..

„Räumliche Barrierefreiheit ermöglicht es mir, mich überall hin zu bewegen. Räumliche Barrieren behindern mich in der Fortbewegung und schränken meinen Lebensraum ein.“
Hanna Kamrat, Vorsitzende des Selbstvertretungs-Beirats der Lebenshilfe

  • Stufenlose Zugänge (Höhenunterschied max. 3cm)
  • Maximal 6% Rampenneigung (Ausnahmen!)
  • Mindestens 80cm breite Türen
  • Ausreichende Bewegungsflächen (150cm Durchmesser)
  • Erreichbare Bedienungselemente
  • Unterfahrbare Arbeitsflächen

Barrieren in der WahrnehmungBarrieren in der Wahrnehmung.

Groß und laut genug kommunizieren.

Selbst schon mal nichts verstanden?

Barrieren in der Wahrnehmung erkennt man durch die Aussagen: „Das ist mir zu leise“, „Das ist zu klein geschrieben“, „Ich kann es nicht sehen“..

„Barrierefreiheit in der Wahrnehmung ermöglicht mir den Zugang zu Informationen. Was ich nicht hören, sehen oder wahrnehmen kann, fehlt mir an Information. “
Thomas Wagner, Vizepräsident der Lebenshilfe Österreich

  • Taktile oder akustische Informationen über Bewegungsrichtung / Ziel, nicht zu erwartende Hindernisse, usw.
  • Einfach gestaltete Gebäude
  • Tastbare Symbole oder Hinweise in Brailleschrift
  • Stark konstrastierende visuelle Information
  • Farbkontrast mindestens 30% von Schwarz-Weiß
  • Ausreichende Beleuchtung von Arbeitsflächen

Barrieren beim VerstehenBarrieren beim Verstehen.

Sich verständlich ausdrücken.

Selbst schon mal nichts kapiert?

Barrieren im Verstehen rufen oftmals Aussprüche hervor, wie: „Das check ich nicht“, „Das ist mir zu hoch“, Das ist viel zu kompliziert“…

„Barrieren im Verstehen verhindern, dass ich Zusammenhänge verstehen kann und selbst entscheiden kann. Barrierefreiheit im Verstehen ermöglicht, dass ich mitreden und mitgestalten kann.“
Heide Tomacek, Selbstvertretungs-Beirat (Wien)

  • Leichte bzw. einfach verständliche Sprache
  • Klare räumliche und zeitliche Strukturen
  • Vermeidung von Zeitdruck

Soziale BarrierenSoziale Barrieren.

Vorurteile bekämpfen.

Selbst schon mal ausgeschlossen worden?

Soziale Barrieren können besonders verletzend sein. Selten wird dies laut gesagt: „Mir traut keiner was zu“, „Mir hat man gesagt, ich kann das nicht“, „Ich werde nicht ernst genommen dafür behandelt wie ein Kind“

„Soziale Barrieren schließen mich aus der Gemeinschaft aus und hindern mich an meiner Entwicklung. Soziale Barrierefreiheit lässt mich ein Teil der Gesellschaft sein.“
Erich Girlek, Selbstvertretungs-Beirat (Salzburg)

  • Akzeptieren des Andersseins, von Individualität und Vielfalt
  • Vorurteile abbauen, Distanzen verlieren
  • Verständnis und Rücksichtnahme für Andere – eine offene Gesellschaft, die Vielfalt willkommen heißt.

Finanzielle BarrierenFinanzielle Barrieren.

Rechtliche Rahmenbedingungen schaffen.

Selbst schon mal kein Geld gehabt?

Finanzielle Barrieren machen ein selbstbestimmtes Leben unmöglich. „Obwohl ich arbeite, habe ich kaum Geld zur freien Verfügung“, „Ich habe einen Arbeitsplatz, aber keine Pensionsversicherung.“

„Finanzielle Barrieren zwingen mich zu einem Leben in Armut. Finanzielle Barrierefreiheit ermöglicht es mir, zu kaufen, was ich möchte.“
Nicole Braunstein, Selbstvertretungs-Beirat der Lebenshilfe (Steiermark)

  • Existenzsicherung durch eine Grundsicherung und eine Einkommen aus Arbeit auch in Werkstätten
  • Bedarfssicherung des behinderungsbedingten mehraufwandes durch ein Persönliches Budget und unkomplizierte Finanzierung von Hilfsmitteln

Strukurelle BarrierenStrukturelle Barrieren.

Institutionen und Vereine umwandeln.

Selbst schon mal die Hände gebunden bekommen?

Barrieren durch Institutionen diskriminieren strukturell: „Ich gehöre nicht zu den anderen Kindern“, „Ich kann mir nicht aussuchen, mit wem und wo ich wohne“, „Ich kann nicht für mich entscheiden, wie ich meine Freizeit gestalte“.

„Strukturelle Barrieren drängen mich in vorgefertigte Sonderrollen. Strukturelle Barrierefreiheit öffnet mir alle Möglichkeiten einer inklusiven Gesellschaft.“
Siegfried Gössl, Selbstvertretungs-Beirat der Lebenshilfe (Vorarlberg)

  • Öffnung von Vereinen, öffentlichen Einrichtungen, Verkehsmitteln
  • Gute Zugänglichkeit zu allen Möglichkeiten des öffentlichen und gesellschaflichen Lebens

Zusammengefasst: Barrierefreiheit ist vielseitig!

Räumliche Barrieren betreffen bauliche Maßnahmen.

Barrieren in der Wahrnehmung hindern an der Aufnahme von Informationen. Etwa wenn die Schrift zu klein oder die Lautsprecherdurchsage zu leise ist.

Durch einfache Sprache können Barrieren beim Verstehen abgebaut werden. Denn die deutsche Sprache ist für viele eine schwere Sprache.

Soziale Barrierefreiheit bedeutet ein Teil der Gesellschaft zu sein, nicht auf Grund von Vorurteilen ausgeschlossen zu werden.

Finanzielle Barrieren fördern ein Leben in Armut.

Institutionelle Barrieren drängen in vorgefertigte Sonderrollen.