Bei Pflegereform ist gleiche Bezahlung für gleiche Tätigkeiten sicherzustellen.
Lebenshilfe fordert die Mitglieder des Sozialausschusses auf, in der heutigen Sitzung die Schlechterstellung der Sozialbetreuungsberufe in der Pflegereform zu korrigieren.
Der Behindertenbereich ist ebenso wie der Pflegebereich von akutem Personalmangel betroffen. Bereits jetzt können geplante Projekte nicht mehr umgesetzt werden, weil das Personal fehlt.
Pflegereform schafft Ungleichbehandlung
Mit der besseren Bezahlung sollen mehr Menschen für Pflegeberufe gewonnen werden. Das ist auch zu begrüßen, aber jetzt ist die Pflegereform so konzipiert, dass der Unmut unter den Mitarbeiter*innen der Behindertenhilfe geschürt wird: Angehörige der Sozialbetreuungsberufe werden für die gleiche Tätigkeit weniger Gehalt bekommen als ihre Kolleg*innen aus den Pflegeberufen
, warnt Lebenshilfe Generalsekretär, Markus Neuherz, vor unbeabsichtigten Folgen einer gut gemeinten Pflegereform.
Eine ähnliche Problematik sieht Neuherz auch in der Ungleichbehandlung beim Ausbildungszuschuss: Ausbildungen im Bereich der Sozialbetreuungsberufe werden auch hier benachteiligt und in der Folge weniger attraktiv, obwohl wir jetzt schon zu wenig qualifiziertes Personal finden.
Konkrete Vorschläge sind vorhanden
Im Rahmen der Begutachtung des Pflegereformpaketes wurden zahlreiche konkrete Vorschläge eingebracht, wie die entsprechenden Gesetzesentwürfe anzupassen sind. Der Generalsekretär der Lebenshilfe appelliert abschließend an die Mitglieder des Sozialausschusses: Stellen Sie jetzt die Weichen, um den gesamten Sozial- und Pflegebereich wieder attraktiver zu machen und nicht die Berufsgruppen in einen Wettbewerb untereinander zu bringen, welcher dem gesamten Sektor schadet.
Wien, 30.06.2022