„Die Vision der Lebenshilfe Österreich ist eine inklusive Gesellschaft, in der alle Menschen in ihrer Vielfalt und Unterschiedlichkeit anerkannt werden und wertgeschätzt zusammenleben.
Sie nehmen als Bürgerinnen und Bürger mit allen Rechten an dieser inklusiven Gesellschaft teil und haben einen Rechtsanspruch auf bedarfsgerechte persönliche Unterstützung.“
Ein politischer Aufruf!
Unsere Forderungen richten sich an Politiker*innen, Personen in den Verwaltungen, an Journalist*innen und Medien-Akteur*innen, an alle Dienstleister im Bereich Behinderungen, an Menschen mit Behinderungen und ihre Angehörigen und insbesondere an jene Bürger*innen, die bisher noch nicht mit Behinderungen in Kontakt gekommen sind.
Wir richten unseren Aufruf an alle im Nationalrat vertretenen Parteien und laden die Politiker*innen sowie die Vertreter*innen der Verwaltung dazu ein, mit uns in den Dialog zu treten.
Behinderung ist ein Thema, das alle Lebensbereiche einschließt. Deshalb rufen wir alle Bundesministerien sowie auch die Bundesländer auf, Inklusion als Vision und als Gestaltungsauftrag zu verantworten und umzusetzen.
Chancengleichheit!
Frauen und Männer mit Behinderungen sollen in ganz Österreich die gleichen Chancen und Rahmenbedingungen vorfinden. Es soll nicht sein, dass es vom Wohnort abhängt, welche Leistungen man bekommt.
Wir wollen unser Lebensumfeld aktiv mitbestimmen und wollen daher in allen Bereichen als Expert*innen in eigener Sache mit planen.
Wir wollen, dass in der Öffentlichkeit und in den Medien wertschätzend über uns gesprochen wird. Wir wollen, dass darüber berichtet wird, was wir können und was wir leisten. Wir wollen nicht immer als arm und schwach dargestellt werden.
Wir wollen umfassende Barrierefreiheit! Wir wollen bei allen Gelegenheiten dabei sein können, wir wollen überall hingelangen können, wir wollen alles verstehen können, wir wollen finanziell nicht schlechter als andere gestellt sein und allein wegen einer Einschränkung an der Verwirklichung unserer Lebenschancen gehindert werden. Wir wollen als Bürger*innen wie alle anderen auch angesehen sein und nicht benachteiligt werden.
Persönliche Assistenz!
Eine zentrale Forderung von Menschen mit intellektuellen Behinderungen ist die Einführung eines bundesweiten Rechtsanspruches auf Persönliche Assistenz, die die bisherigen Dienstleistungen ergänzen soll.
Unterstützte Entscheidung!
Unterstützte Entscheidung als Alternative zur Sachwalterschaft mit verschiedenen Unterstützungsstrukturen und
Optionen für Menschen mit Behinderungen soll zum Standard werden.
Das Erwachsenenschutzgesetz 2016 machte einen wichtigen Schritt in Richtung unterstützte Entscheidung!
Das Erwachsenenschutzgesetz 2016 wurde in einem breiten Beteiligungsprozess erarbeitet und mit den Stimmen aller im Parlament vertretenen Parteien, also auch der damaligen Regierungsparteien, verabschiedet. Für die Gleichstellung von Menschen mit intellektuellen Behinderungen ist dieses Gesetz essentiell.
Inklusive Bildung!
Wir fordern inklusive Bildung – von der Frühförderung bis zur universitären und Berufsausbildung. Das heißt, dass wir keine Sonderschulen wollen und es keinen Vorwand geben darf, uns von Bildungschancen auszuschließen.
Inklusive Arbeitswelt!
Wir wollen ein individuelles Recht auf Teilhabe am Arbeitsleben. Jede*r soll mit Unterstützung und ohne Nachteile zu ihrem/seinem Unterhalt aktiv beitragen können.
Wir wollen individuell auf jede einzelne Person zugeschnittene Dienstleistungen. Was braucht die Person? Diese Dienstleistungen wollen wir mit entwickeln und auswählen können. Das soll im Gesetz garantiert sein, und es soll genug Geld dafür vorgesehen sein.
Selbstbestimmtes Wohnen!
Wir wollen selbst bestimmen wo, wie und mit wem wir wohnen wollen.
Wir wollen persönliche Assistenz für alle Lebensbereiche erhalten, und wir wollen selbst bestimmen können, wer diese Assistenz wie leistet.
Finanzielle Sicherheit!
Die notwendige Finanzierung für eine personenzentrierte und sozialraumorientierte Unterstützung soll in den Budgets eingeplant werden.
Wir wollen die Unterstützung der Gesellschaft in Form eines persönlichen Budgets erhalten und daraus die Dienstleister selbst aussuchen und bezahlen können.
Wir wollen ein gesetzlich und finanziell abgesichertes Pflegegeld. Dieses Pflegegeld soll mit der allgemeinen Teuerung wachsen.
Alter
Wir wollen in allen Lebensphasen bedarfsgerechte Unterstützung und Pflege erhalten.
Wir wollen bei allen persönlichen Entscheidungen Unterstützung von Personen erhalten, denen wir vertrauen.
Gesundheit für alle!
Wir wollen in der Nähe unseres Wohnortes und ungehindert Leistungen der Gesundheitsdienste in Anspruch nehmen können.
Achtsame Sprache und Medienaufmerksamkeit!
Wir wollen, dass in der Öffentlichkeit und in den Medien wertschätzend über Menschen mit Behinderungen gesprochen wird.
Wir wollen, dass über Menschen mit Behinderungen berichtet wird wie über andere auch.
Politischer Aufruf für eine inklusive Gesellschaft!
Hier findest du unsere politischen Forderungen zusammengefasst als Aufruf an die Politik, denn der rechtliche Rahmen ist Grundvoraussetzung für eine inklusive Gesellschaft. Auf Grundlage der UN-Behindertenrechts-Konvention fordern wir die Menschenrechte ein! Selbstbestimmung, Teilhabe und Wahlmöglichkeiten – leben wie andere auch.
Alle Forderungen
Du möchtest gerne alle Forderungen und Dialogpapiere gesammelt herunterladen?
Weitere wichtige Themen für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen: