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Ein Selbstvertreter in Birmingham: Am Weltkongress von Inclusion International

Von 26. Juni 2018 Keine Kommentare
Weltkongress Inclusion International - Birmingham 2018
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Ein Selbstvertreter in Birmingham: Am Weltkongress von Inclusion International

Von 26. Juni 2018 Keine Kommentare

Andreas Zehetner, Selbstvertreter im Beirat der Lebenshilfe Österreich, war kürzlich in Birmingham am Weltkongress von Inclusion International.

In Birmingham hat vom 30.05.18 – 01.06.18 der 17. World Congress von Inclusion International stattgefunden. Das Thema der Veranstaltung war „learn, lead and inspire“, was „lernen, leiten und inspirieren“ bedeutet.

Die Veranstaltung wurde von Inclusion Europe und Mencap mitorganisiert. Die EPSA (Europäische Plattform für Selbstvertretung in Aktion), bei der Andreas Zehetner in der steering group ist, wurde in diesem Jahr bei Inclusion Europe eingegliedert.

Am ersten Tag hat Andreas Zehetner die Generalversammlung der EPSA eröffnet. Anschließend hat diese stattgefunden und es wurden Arbeitsgruppen gebildet. Die Arbeitsgruppen hatten die 5 großen Probleme von Menschen mit Behinderungen überall auf der Welt zum Thema. Diese wurden vor dem Kongress von Sara Pickard (Mencap) über eine große Analyse herausgefiltert.
Die 5 großen Probleme sind:

  • Anstellung
  • inklusive Bildung
  • Wertschätzung als Bürgerinnen und Bürger (Wahlrecht etc.)
  • Deinstitutionalisierung
  • Leben in der Gemeinde

Weltkongress Inclusion International - Birmingham 2018Für die Diskussion hat man sich auf ein Thema geeinigt, das allen sehr wichtig erschien und zwar Wertschätzung als Bürgerinnen und Bürger. Es wurde am Podium diskutiert und es waren die Länder Rumänien, England, Spanien, Ungarn, Tschechien, Deutschland, Irland, Kroatien, Bulgarien und Österreich vertreten.

Alle waren sich einig, dass das umfassende Wahlrecht ein Grundrecht aller Bürgerinnen und Bürger sein muss mit und ohne Behinderungen. In einigen der Länder sind Menschen mit Behinderungen aber nach wie vor vom Wahlrecht ausgeschlossen und in manchen Ländern muss man vorher einen Test machen, ob man wählen gehen darf. Das stimmt nicht mit der CRPD, also mit der UN Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen, überein. In Deutschland beispielsweise soll das Wahlrecht für alle in den nächsten 4 Jahren kommen, das haben die großen Parteien zugesichert. Bei der Diskussion waren Länder mit Wahlrecht für alle und auch Länder, wo Menschen mit Behinderungen gar nicht wählen dürfen, wie Irland vertreten. Dort wurde die UN-Konvention nach wie vor nicht unterzeichnet.

Außerdem wurden die unterschiedlichen Regelungen zur Sachwalterschaft verglichen. Überraschend positiv ist die Lage auch in Bulgarien, wo vor drei Jahren die Sachwalterschaft gegen gewählte Unterstützungskreise getauscht wurde.

In Österreich können wir mit unserem neuen Erwachsenenschutz-Gesetz sehr zufrieden sein!Weltkongress Inclusion International - Birmingham 2018

Den ganzen restlichen Tag war Andreas Zehetner in der Generalversammlung von Inclusion Europe.

Weltkongress Inclusion International - Birmingham 2018Am zweiten Tag hat die globale Selbstvertretungsversammlung stattgefunden. Daran durften nur Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter teilnehmen. Unterstützungspersonen durften auch im Raum bleiben, wurden aber streng angewiesen. Nachdem weltweite Forderungen in Form von Videos präsentiert wurden, hat jeder ein Plakat angefertigt und sich damit fotografieren lassen. Diese Bilder wurden dann anschließend im großen Saal mit allen restlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern vom Kongress geteilt. Dies diente der internationalen Vernetzung, aber stärkte die Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter auch in ihrer Arbeit, weil gezeigt wurde, dass es sich um eine große weltweite Bewegung handelt und nicht um ein paar Einzelne.

Der Nachmittag hat uns große Freude bereitet, weil wir den 30 Geburtstag von Inclusion Europe gefeiert haben. Dafür wurde in einem großen Raum eine Art Markthalle errichtet, wo jedes Land einen Tisch hatte, um sich zu präsentieren. Es wurde nicht nur über Fachliches gesprochen, sondern auch regionale Süßigkeiten wurden gekostet.

Andreas Zehetner hat gemeinsam mit Oswald Föllerer vom SVZ (Selbstvertretungszentrum Wien) den Österreich-Tisch gestaltet und die internationale und nationale Arbeit der Lebenshilfe Österreich vorgestellt.

Am letzten Tag hat die Veranstaltung nur mehr den Vormittag gedauert. Man konnte sich unterschiedliche Vorträge und Workshops aussuchen. Andreas Zehetner hat an einem Vortrag über Gewalt in der Demokratischen Republik Kongo teilgenommen. Es ging um Gewalt an Frauen allgemein. Vor allem häusliche Gewalt ist nach wie vor ein großes Problem. Aber Frauen werden auch oft in öffentlichen Bereichen Opfer von Gewaltverbrechen.

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