Das Salzburg Museum, Inklusionspreisträger 2016, lädt zu einem Informationsnachmittag ein: „Ins Museum mit allen Sinnen“. So gelingt das barrierefreie Museum!
Fokus: Barrierefreies Museum und die inklusive Kunst- und Kulturvermittlung.
Es werden barrierefreie Technologien, Design und Ausstellungsgestaltung präsentiert und diskutiert. Unternehmen berichten aus der Praxis, wie ein barrierefreies Museum umgesetzt werden kann.
Am 30. Mai 2017 von 14 – 18 Uhr, Salzburg Museum.
Wo?
Salzburg Museum
Neue Residenz, Mozartplatz 1, Gottfried Salzmann-Saal, 3. Stock
Wann?
Dienstag, 30. Mai 2017 , 14 – 18 Uhr
Eintritt kostenfrei.
Um Anmeldung wird gebeten.
Kontakt: Mag. Nadja Al-Masri, kunstvermittlung@salzburgmuseum.at
Hier geht´s zur Einladung: Vorstellung Salzburg Infotag Barrierefreiheit
Der Wunsch, möglichst viele Menschen mit einem Thema oder einer Ausstellung zu erreichen, steht selbstverständlich im Vordergrund jeder Ausstellungsarbeit.
Dass Kultur allen Menschen gleichberechtigt zugänglich sein muss, ist auch keine Neuigkeit. Physische Zugänge wie Rampen helfen etwa nicht nur Rollstuhlfahrer/innen sondern auch älteren Personen oder Eltern mit Kinderwagen. Multisensorische Leitsysteme bieten allen Besucher/innen einer Ausstellung Orientierung.
Das barrierefreie Kulturangebot im Museum steht allerdings vor der Aufgabe, über die physischen Zugangsmöglichkeiten hinaus mittels barrierefreier Elemente zur inhaltlichen Zugänglichkeit für alle Menschen beizutragen. Das eine ist ohne das andere sinnlos. Wenn inhaltliche Zugänge fehlen, nützt die barrierefreie Erreichbarkeit nichts und umgekehrt.
Inhaltliche Zugänge können sein: Audiodeskriptionen, taktile Bilder oder tastbare Objekte, welche nicht nur blinden oder sehbeeinträchtigten Menschen helfen, sondern dem Bedürfnis aller Menschen nach audiophoner Information und haptischen Erlebnissen entgegen kommen.
„Leichter Lesen“ Texte, die neben Menschen mit Lernschwierigkeiten auch Kindern und Personen mit Migrationshintergrund zu Gute kommen, werden nicht selten zur heimlichen Informationsschiene für alle AusstellungsbesucherInnen.
Tactile Studio, sowie die Unternehmen Acoustiguide, Capito und Happylab berichten aus der Praxis, wie das inhaltlich barrierefreie Museum umgesetzt werden kann.
Der Verein TROTZ-DEM wird Impulse für ein blindengerechtes Museum geben.
Tactile Studio: Vermittlung von Exponaten über multisensorische Stationen im Museum
CAPITO: Leicht verständliche Sprache bewirkt Teilhabe und Bildung
Acoustiguide: Bedeutung und Besonderheiten vom Einsatz barrierefreier Besucherführungen.
TROTZ-DEM: Impulse für ein blindengerechtes Museum
Happylab: Digitale Produktion
Das Salzburg Museum lädt anschließend zu einer Führung ein.
Weitere Informationen zu den beteiligten Unternehmen:
Tactile Studio
Vermittlung von Exponaten über multisensorische Stationen im Museum – das Design für Alle macht Inhalte zugänglich.
Das französische Unternehmen Tactile Studio ist ein junges Start-Up aus Künstlern, Designern, Graphikern, die sich auf die nutzergerechte Umwandlung von Exponaten in multisensorische Stationen spezialisiert haben.
Gearbeitet wird nach den Prinzipien des Design for Alls. Damit werden die Hands-On-Stationen den Ansprüchen der Erblindeten als auch den (kunst-)historischen Bildungsvermittlungsansprüchen gerecht.
Bereits Marktführer für das inklusive Ausstellungsdesign in Frankreich, ist Tactile Studio
nun auch in Österreich vertreten.
capito
Die oft großen und komplexen Textmengen sind ein Problem, das bei Ausstellungsprojekten immer wieder vorhanden ist. Viel Wissen und Erforschtes soll weitergegeben werden.
Dabei wird häufig der bisherige Gast im Fokus gehalten. Selbst große Museen nehmen bisher jedoch kaum Menschen mit Lernschwierigkeiten und Menschen, die schlecht Deutsch verstehen können, als potentielle Gäste wahr. Dabei handelt es sich um über 1 Million Menschen in Österreich, den Tourismus nicht mitgezählt.
Leicht verständliche Sprache bewirkt Teilhabe und Bildung Mithilfe leicht verständlicher Informationen können betroffenen Menschen inhaltlich teilnehmen. Sie sind imstande
am diskursiven Prozess teilzunehmen und sich fortzubilden. Auch Gäste ohne Lernschwierigkeiten profitieren. Sie können sich mehr Inhalte einer Ausstellung „mitnehmen“. Sie haben einen raschen Überblick und können sich mit ausgewählten Themen näher beschäftigen.
capito bietet als erfahrener Anbieter Lösungen für sprachliche Barrierefreiheit.
Darüber hinaus bietet capito eine durch die Wissenschaft und in der Praxis erprobte Methode für leicht verständliche Information: Leicht Lesen. Bei dieser TÜV-zertifizierten Methode werden die Informationen in einer zielgruppengerecht leicht verständlichen Sprache geschrieben und von Menschen aus der Zielgruppe überprüft. So können sich Museen sicher sein, dass die Information bei der Zielgruppe „ankommt“.
acoustiguide
Bedeutung und Besonderheiten vom Einsatz barrierefreier Besucherführungen. Beleuchtet werden Führungen für Sehbehinderte, in Leichter Sprache und Gebärdensprache.
Seit der Gründung im Jahr 1957 ist die Acoustiguide Group wegweisend
beim Einsatz innovativer Technologien sowie beim Erstellen kreativer
Inhalte und deren Produktion für multimediale Besucherführungen im
Museum.
Mit der Kombination aus der richtigen Stimme und der passenden
Technologie führte Acoustiguide eine Dienstleistung ein, die heutzutage
in Museen und Besucherstätten weltweit allgegenwärtig ist.
Auch bei der Produktion von Inhalten für spezielle Zielgruppen ist
Acoustiguide wegweisend: Mit Produktionen für Kinder und Familien, mit
mehrsprachigen Führungen und speziellen Angeboten für Besucher mit
beeinträchtigtem Seh- oder Hörvermögen sowie Lernschwäche sorgte
Acoustiguide immer wieder für neuartige Angebote.
trotz-dem
Behinderung erleben und verstehen. Impulse für ein blindengerechtes Museum – Erwachsenenbildung und Workshops im Museum: Nicht nur für Schülerinnen und Schüler ist der passende Umgang mit blinden und behinderten Menschen wichtig. Auch und manchmal gerade Erwachsene wissen nicht, wie Sie sich verhalten sollen.
Wir wollen den “Behindertenbegriff” positiv, aber auch kritisch und dennoch zukunftsorientiert konnotieren und im Bewusstsein der Menschen verankern. Dieses muss ganz und gar nicht im Gegensatz zu unserer leistungsorientierten Zeit stehen.
happylab
Digitale Produktion.
„Ideen brauchen Raum, um entwickelt und umgesetzt werden zu können. Das Happylab bietet nicht nur den Raum, sondern auch die nötigen Maschinen, um eigene Ideen zu verwirklichen. Als sogenanntes „Fab Lab“ ermöglicht es den freien Zugang zu
digitalen Produktionsmaschinen wie 3D-Drucker, CNC-Fräse und Lasercutter, mit denen verschiedenste Produkte selbst hergestellt werden können. Vom Architekturstudenten zur Unternehmensgründerin, vom Elektrotechniker zur Schmuckdesignerin – täglich nutzen Menschen aus den verschiedensten
Tätigkeitsbereichen die Maschinen im Happylab für ihre eigenen Ideen und Projekte.“