Wenn Menschen aufgrund von Demenz oder einer Behinderung nicht in der Lage sind, sich verständlich zu machen, kann ein Krankenhausaufenthalt zum Problem werden. Das Betreuungspersonal weiß schlicht nicht über spezielle bzw. individuelle Bedürfnisse Bescheid. Als Lösung für solche Situationen wurde in Vorarlberg der Krankenhaus Pass entwickelt. U.a. ist Gabriele Nußbaumer, Landtagsvizepräsidentin und Präsidentin der Lebenshilfe Vorarlberg, Initiatorin dieser Innovation.
Angeregt wurde das Projekt von alltäglichen Erfahrungen der Angehörigen, oftmals werden Bedarfe und Tipps zum Umgang mit den betroffenen PatientInnen in einer Mappe festgehalten. Der Krankenhaus Pass soll Abhilfe leisten und einen barrierefreien Zugang zum Gesundheitssystem ermöglichen – unkompliziert und systematisch.
In einer Pilotphase werden heuer 500 Pässe in fünf Vorarlberger Sozialeinrichtungen ausgegeben: Bei der Lebenshilfe, dem Betreuten Wohnen der Caritas, der Hauskrankenpflege Bregenz, dem Haus der Generationen Götzis und dem Sozialzentrum Altach. Am Ende des Jahres wird evaluiert. Wenn sich der Pass bis dahin bewährt hat, wird er landesweit aufgelegt.
Die Stadt Wien hat eine ähnliche Initiative gestartet, der Krankenhaus Pass in Vorarlberg ist dabei prominentes Vorbild. Der Dachverband Wiener Sozialeinrichtungen arbeitet seit September 2015 am Projekt „Aufbau eines Wissensmanagements und einer Dokumentations- und Kommunikationsstruktur in der Gesundheitsversorgung von Menschen mit Behinderungen“. An der Arbeitsgruppe des Wiener Projekts ist auch der Angehörigen-Beirat der Lebenshilfe beteiligt. Ergebnisse sollen bis Ende des Jahres vorliegen.
Ein ORF-Videobeitrag stellt den Krankenhaus Pass vor:
http://vorarlberg.orf.at/news/stories/2754332/
Weitere Informationen findet ihr auf der Seite der Lebenshilfe Vorarlberg:
http://www.lebenshilfe-vorarlberg.at/ueber_uns/presse_news/27_jaenner_2016_krankenhaus_pass