Zum zweiten Mal hat die Lebenshilfe in Kooperation mit den Österreichischen Lotterien den Österreichischen Inklusionspreis verliehen.
Die Preisträger-Projekte sind tolle Beispiele, wie Menschen mit Behinderungen selbstbestimmt und mitten in der Gemeinschaft leben können.
Wir gratulieren allen PreisträgerInnen sehr herzlich und danken euch für euer inklusives Engagement!
Es gab zahlreiche tolle Einreichungen für den Inklusionspreis 2017. Leider können wir nicht alle auszeichnen. Jede der Initiativen zeigt uns, dass wir Inklusion in Österreich ZUSAMMEN schaffen können! Darum haben wir eine Ehrenliste erstellt. Die Projekte der Ehrenliste sollten Sie sich nicht entgehen lassen. Demnächst hier auf unserer Webseite.
Der Österreichische Inklusionspreis zeigt: So kann uns Inklusion gelingen!
Hier geht´s zum Video über die Preisträger-Projekte: „Die besten Inklusionsprojekte aus Österreich“
Bundes-Gewinner und Förderpreis-Gewinner
„einfach informiert“ – Österreichs erste Zeitung in einfacher Sprache
Ein tolles Beispiel, wie uns Inklusion durch einfache Sprache gelingen kann!
„einfach informiert“ ist eine Zeitung, die alle 2 Monate erscheint. Formuliert wird in einfacher Sprache. Die Zeitung orientiert sich an den Bedürfnissen von Menschen mit Behinderungen. So auch die grafische Gestaltung, der Umfang, die Wahrnehmung beim Angreifen sowie die Bild-Wort-Sprache. Die Zeitung informiert Menschen mit Lernschwierigkeiten, mit Bildungsschwäche oder mit alters- und krankheitsbedingten Behinderungen. Auch Menschen, die nur selten eine herkömmliche Zeitung lesen.
Die Zeitung berichtet über alltägliche Lebensbereiche. Einfach und übersichtlich. Die Themen reichen von Politik über Kultur, Sport, Wissen und vieles mehr. Der Österreich-Sieger des Inklusionspreis 2017 fördert den sozialen Austausch und die Teilhabe an der Gesellschaft. „einfach informiert“ ist eine Privatinitiative von drei Ein-Personen-Unternehmen der Kommunikations- und Werbebranche aus Tirol. Das Projekt hat auch den diesjährigen Förderpreis erhalten: 5.000 Euro die helfen sollen, die Initiative weiter auszubauen. Mit freundlicher Unterstützung der Österreichischen Lotterien.
Bundesland-Gewinner Kärnten
Sport für Starke – „Sportunion“
Sport ist gesund und verbindet – ein Verein öffnet sich…
Die Sportunion in Kärnten fördert die Gesundheit von Menschen mit Behinderungen. Das Bewegungs-Projekt begeistert Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit Behinderungen für Bewegung und Sport. Als Motivation für den Gesundheits-Sport dienen Begleitung und Unterstützung, das Erkennen von persönlichen Stärken. Menschen mit Behinderungen werden durch die Initiative in den Vereinssport geführt, Barrieren werden abgebaut.
„Das Projekt ist richtig gut, weil alle Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene einen erleichterten Zugang zu Kärntner Sportvereinen haben und ins reguläre Vereinsleben inkludiert werden“, so die Projektverantwortliche.
Bundesland-Gewinner Oberösterreich
Inklusion in der Volksschule – „Pestalozzischule Vöcklabruck“
Individuelle Fähigkeiten fördern statt Leistungsdruck erzeugen…
Bereits seit 20 Jahren gibt es die Volksschul-Integrationsklassen in der Pestalozzi-Schule in Vöcklabruck: SchülerInnen mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf werden in gemeinsamen Klassen unterrichtet. Seit 10 Jahren gibt es auch Inklusionsklassen, die sogenannten „Familienklassen“. Die SchülerInnen sind unterschiedlich alt. Kinder werden von der 1. bis zur 4. Volksschul-Klasse gemeinsam unterricht.
Direktes Vorbild ist die Familie – Jüngere und Ältere leben zusammen. Die Vergleichbarkeit fällt weg und das gegenseitige Helfen und Zusammenarbeiten steht im Vordergrund. Nach dem Volksschulalter besuchen die SchülerInnen mit sonderpädagogischen Förderbedarf meist die Neue Mittelschule Vöcklabruck. Oder eine andere Mittelschule, zum Beispiel mit Schwerpunkt Musik.
Bundesland-Gewinner Niederösterreich
„Gegen Barrieren in der Welt der Computer“
Teilhabe 2.0: Online sein bedeutet dabei sein!
Teilhabe an der digitalen Welt ist das Ziel dieser Initiative. Jeder hat das Recht auf eine Schulung mit den neuen Geräten. So unterstützt das Projekt Menschen mit Lernschwäche, aber auch ältere Menschen, die in der Schule den Umgang mit dem Computer nicht gelernt haben.
Jeder Mensch wird auf Basis der individuellen Fähigkeiten am Computer geschult. Es wird auf dem Wissen der KundInnen aufgebaut. So wird der Umgang mit dem Computer gelernt: Lesen und Schreiben am Computer, Anwendung des Internets, Verwendung von Tablets, Rechnen, Aufmerksamkeitstraining, Lernspiele.
Bundesland-Gewinner Salzburg
„Jedermann-Pass“ – eine inklusive Brauchtumgruppe
Eine Krampusmaske für Jedermann und Jederfrau…
Der Jedermann Pass ist eine inklusive Brauchtumgruppe, an der Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam teilhaben. Die Krampusgruppe tritt seit 2008 auf. Die Gruppe nimmt jedes Jahr an mindestens 3 Läufen teil. Zur Vorbereitung trifft sich die Gruppe schon im Herbst in geselliger Runde. Die inklusive Vereinigung bietet eine Möglichkeit der Begegnung für unterschiedliche Menschen und fördert die Individualität.
„Das Projekt ist richtig gut, weil unser Name Programm ist: Der Krampus-Brauchtum soll für Jedermann – auch für Menschen mit Behinderungen erlebbar sein, bei allen Aktivitäten“, so der Projektverantwortliche.
Bundesland-Gewinner Steiermark
„Inklusive Marktgemeinde Neudau“
Diese Gemeinde ermöglicht Teilhabe für alle BürgerInnen!
Die Marktgemeinde Neudau hat es sich zum Ziel gemacht, barrierefrei und inklusiv zu werden. Dafür hat sie mehrere Projekte ins Leben gerufen. Ein Integrationszentrum als Tageswerkstätte und Veranstaltungssaal. Barrierefreie Zugänglichkeit aller öffentlichen Gebäude und Sozialeinrichtungen. Ein barrierefreier Rundwanderweg. Die Errichtung eines barrierefreien Jugend- und Familiengästehauses, das die inklusive Arbeitswelt fördert.
„Das Projekt ist richtig gut, weil durch die Verwirklichung unterschiedlicher Projektabschnitte eine barrierefreie und inklusive Gemeinde entsteht. Von den Ergebnissen profitieren nicht nur Menschen mit Behinderung, sondern die gesamte Bevölkerung der Gemeinde sowie die Gäste“, so der Projektverantwortliche.
Bundesland-Gewinner Tirol
Gemeinsam erfolgreich – „Interspar“
Gemeinsam arbeiten, gemeinsam erfolgreich!
Die Initiative „Gemeinsam erfolgreich“ der Interspar GsmbH fördert das inklusive Arbeiten und die Durchlässigkeit des Arbeitsmarktes. Gemäß der Forderung „Raus aus den Werkstätten!“. Menschen mit körperlichen und intellektuellen Behinderungen haben beim Interspar in Innsbruck ein Praktikum absolviert, aus denen ordentliche Dienstverhältnisse entstanden sind. Nach einer Eingewöhnungsphase arbeiten alle KollegInnen wunderbar Hand in Hand. Ein Netzwerk aus unterschiedlichen PartnerInnen ermöglicht diese Arbeitsinitiative: Job Chance Tirol, Job Inn Aufbauwerk Tirol, ARBAS, Artis Betriebe, Ibis Acam, Lebenshilfe Tirol.
„Das Projekt ist richtig gut, weil jeder Mensch seine persönlichen Fähigkeiten einsetzen kann beziehungsweise darf und sich dadurch persönlich weiterentwickelt sowie dadurch wiederum auch Erfolge feiert, an denen man sich richtig aufbauen und motivieren kann“, so der Projektverantwortliche.
Bundesland-Gewinner Vorarlberg
Inklusive Bildung – „Die Volkshochschule in Götzis“
Wenn Menschen mit und ohne Behinderungen miteinander und voneinander lernen…
Diese Volkshochschule ist eine Bildungseinrichtung für alle Menschen. Im Rahmen des allgemeinen öffentlichen Programms der Volkshochschule Götzis wurden inklusive Angebote für gemeinsames Lernen geschaffen: Schreibseminare, Erste Hilfe Praxistrainings, aber auch Knigge- oder Yogakurse oder Computerkurse. Im letzten Jahr hat es dieses Projekt auf die Ehrenliste geschafft. Diesmal wurde es ausgezeichnet!
Der gemeinsame Lernerfolg ist für alle bereichernd und eröffnet neue Denkansätze. Im Vorfeld der Programmgestaltung gibt es gemeinsame Planungssitzungen, bei denen Menschen mit Behinderungen miteinbezogen werden. Die Sensibilisierung der Bevölkerung für die Anliegen von Menschen mit Behinderungen ist wichtiges Anliegen.
www.vhs-goetzis.at/inklusive-vhs
Bundesland-Gewinner Wien
„All Stars inclusive“ – Inklusive Musikband
Die inklusiv musizierende Band der Musik-Uni in Wien…
In der Band „All Stars inclusive“ machen Menschen mit und ohne Behinderungen jede Woche gemeinsam Musik. Alle spielen verschiedene Instrumente. Alle beherrschen ihr Instrument unterschiedlich gut. Die Band ist für viele StudentInnen der Musik-Universität Wien (mdw) ein wichtiger Inhalt ihres Studiums. Die Band probt einmal in der Woche und spielt bei diversen Veranstaltungen. Die All Stars inclusive haben uns bei der diesjährigen Preisverleihung ordentlich eingeheizt: Nicht nur inklusiv, auch ein wahrer Ohren- und Augenschmaus.
„Das Projekt ist richtig gut, weil Studierende gemeinsam mit Menschen verschiedener Sinnesbeeinträchtigungen oder Lernschwierigkeiten, mit deren Betreuenden oder Familienangehörigen, mit freiwillig die Band besuchenden ProfimusikerInnen und Studierenden anderer Universitäten auf Augenhöhe musizieren und somit ein detailliert didaktisches und pädagogisches Handwerkszeug erlernen und eine progressive inklusive Haltung verinnerlichen“, so die Projektverantwortliche.
www.musiceducation.at/das-institut/arbeitsfelder/all-stars-inclusive-integrative-band
Bundesland-Gewinner Wien
„Nightingale Inklusiv“ – Inklusive Freizeit-Begleitung von SchülerInnen mit Behinderungen
StudentInnen und SchülerInnen verbringen ihre Freizeit miteinander…
Viele tolle Einreichungen für den Inklusionspreis 2017 kamen aus dem Bundesland Wien. Daher hat die Jury entschieden, diesmal zwei Wiener Projekte auszuzeichnen. Beim Projekt „Nightingale“ begleiten Studierende der Pädagogischen Hochschule Wien Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen. Einmal in der Woche verbringen sie für 2-3 Stunden ihre Freizeit zusammen. Gemeinsam unternehmen sie Ausflüge, Spaziergänge oder andere Aktivitäten. Die Studierenden lernen inklusive Bildung in der Praxis kennen. Kindern mit Behinderungen Freizeit und fördern das inklusive Miteinander. Ermöglicht durch das Büro für Inklusive Bildung (BIB) an der Pädagogischen Hochschule Wien und die Sonderbetreuung der Wiener Kinderfreunde.
„Das Projekt ist richtig gut, weil es den Kindern ein Lächeln ins Gesicht zaubert, wie mir eine Mutter rückgemeldet hat. Die teilnehmenden Studierenden berichten, dass sie im Alltag nun automatisch darauf achten, ob etwas barrierefrei ist oder nicht. Im Umgang mit schwierigen Situationen lernen sie Lösungen zu finden – etwa wenn kein Aufzug vorhanden ist oder wenn Mitmenschen unfreundlich oder verständnislos reagieren. Alle lernen gegenseitig voneinander und profitieren davon“, so der Projektverantwortliche.
www.phwien.ac.at
podcampus.phwien.ac.at/bib
..das sind die PreisträgerInnen des Österreichischen Inklusionspreis 2017!
Weitersagen und Nachmachen erwünscht.
Alle Infos und Fotos von der Preisverleihung am 16. November: www.inklusionspreis.at
In Kooperation mit