Die Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter wissen am besten, was die Praxis der guten Unterstützung von Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung ausmacht. Sie sprechen immerhin aus Erfahrung. Darum haben die SelbstvertreterInnen der Lebenshilfe eine Empfehlung für gute Unterstützung erstellt.
Die Formulierungen sollen als Standards zur guten und qualitätsvollen Unterstützung sowohl in die Organisation der Lebenshilfe Österreich einfließen als auch außerhalb wahrgenommen werden. Dadurch soll ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung eine andere Form von Unterstützung benötigen als Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung.
Gute Unterstützung geht von einem partnerschaftlichen und gerechten Miteinander von Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung und den Unterstützungspersonen aus.
Die Mitglieder des Selbstvertretungs-Beirats haben die Maßstäbe für gute Unterstützung folgendermaßen formuliert:
„Gute Unterstützung…
- ist im Hintergrund auf Abruf bereit,
- erklärt schwierige Themen und Hintergründe (Gesetze, Geld),
- hilft bei Entscheidungen,
- gibt Erfahrungen weiter,
- gibt Struktur und Orientierung,
- leitet an zum Selbermachen,
- bereitet Besprechungen nach,
- hilft bei der Organisation und Zeitplanung,
- unterstützt dort, wo wir uns nicht so gut auskennen,
- sind für alle Dinge da, wo wir nicht klar kommen,
- meldet sich zu Wort wenn:
- man nicht weiter weiß,
- man sich nicht konzentrieren kann,
- man den roten Faden verliert,
- es zu schnell geht,
- muss auch mal abwarten können,
- entstresst Situationen,
- soll sich mit Menschen mit Lernschwierigkeiten auskennen,
- sollen sich Zeit nehmen für die Bedürfnisse von Einzelnen,
- erinnert daran, auf sich zu schauen,
- sollen gute Nerven haben und nicht hektisch sein.“