Die UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen, welche die Teilhabe aller Menschen an allen fundamentalen Freiheiten und Menschenrechten festhält, bildet den breiteren Rahmen in unseren Forschungsaktivitäten im Bereich Menschen mit Lernschwierigkeiten an der Fakultät für Psychologie der Universität Wien.Tabea Springstein erzählt: „In unserer Forschung geht es uns um Fragen der Interaktion zwischen sozialen bzw. gesellschaftlichen Kontexten und psychologischen Ressourcen und deren Beziehung zu Wohlbefinden, körperlicher und psychischer Gesundheit sowie Autonomie, Selbstbestimmung, Kompetenz und Selbstwirksamkeit bei Menschen mit Lernschwierigkeiten.
Momentan liegt ein Schwerpunkt auf der Inklusion von Menschen mit Lernschwierigkeiten am Arbeitsmarkt. Hierzu laufen Arbeiten zum Thema Arbeitszufriedenheit von Menschen mit Lernschwierigkeiten (http://www.univie.ac.at/satisfid ) und Einstellungen von Arbeitgebern am ersten Arbeitsmarkt. Weiter ist das Projekt „Inklusive Lehrredaktion“, angesiedelt beim Kurier, Gegenstand einer Evaluation aus arbeits- und inklusionspsychologischer Perspektive.
Ein weiterer Fokus liegt auf dem Wohlbefinden und der Gesundheit von Menschen mit Lernschwierigkeiten. Hierzu beschäftigt sich ein Projekt mit Diagnose von Trauma bei Menschen mit Lernschwierigkeiten.
Außerdem beschäftigen sich Studierende momentan mit Sport und Gesundheitsverhalten bei Menschen mit Lernschwierigkeiten, dies im Kontext der kommenden World Winter Games von Special Olympics, die März 2017 in Österreich durchgeführt werden. Hier werden Untersuchungen zu Einstellung in der Gesellschaft zu Menschen mit Lernschwierigkeiten und deren familiären Kontext, aber auch der Zusammenhang zwischen Sport und Bewegung auf psychische und körperliche Gesundheit erfasst. Weil uns sehr wichtig ist, dass Menschen mit Lernschwierigkeiten bei uns zu Wort kommen, werden im Wintersemester 2017/18 zwei Selbstvertreterinnen den Studierenden im Rahmen eines Seminares über sich berichten und dabei ihre Wünsche und Ideen an die Forschung unseren Studierenden nahebringen.
Einfache Sprache:
Unsere Forschung baut auf der UN Konvention für Menschen mit Beeinträchtigung auf. Die UN Konvention sagt, dass alle Menschen die gleichen Rechte haben.
Wir erforschen an der Universität Wien, wie sich Menschen mit Lernschwierigkeiten fühlen und wie gesund sie sind. Uns interessiert auch was alles dazu beiträgt, dass sich Menschen mit Lernschwierigkeiten gesund spüren und wohlfinden.
Auch beschäftigen wir uns mit der Arbeit von Menschen mit Lernschwierigkeiten. Wir wollen sehen, wie wohl sich Menschen mit Lernschwierigkeiten bei ihrer Arbeit fühlen und was Unternehmen dazu denken, ihnen eine Arbeit zu geben. Wir arbeiten auch mit der „Inklusiven Lehrredaktion“ vom Kurier zusammen.
Dann schauen wir uns auch an, was Menschen mit Lernschwierigkeiten so alles in ihren Wohngruppen erlebt haben, auch ob sie etwas Schlimmes erlebt haben und es ihnen deswegen nicht gut geht.
Einige von uns interessiert Sport und Gesundheit bei Menschen mit Lernschwierigkeiten. Gesundheit heißt zum Beispiel Obst und Gemüse Essen oder zum Arzt gehen um gesund zu bleiben. Uns interessieren auch die Special Olympics 2017 in Österreich. Wir wollen sehen, was sich bei den Teilnehmern durch das Mitmachen oder das Zuschauen bei den Special Olympics alles verändert und wie sie das erlebt haben.
Andere von uns wollen herausfinden, wie es Familien von Menschen mit Lernschwierigkeiten ergeht oder was andere Menschen heutzutage über Menschen mit Lernschwierigkeiten denken.
Uns ist sehr wichtig, dass Menschen mit Lernschwierigkeiten bei unserer Forschung dabei sind und mitmachen, auch als unsere Beraterinnen und Berater. Deswegen kommen im November Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter zu uns. Wir hoffen dass auch im nächsten Jahr wieder Selbstvertreter oder Selbstvertreterinnen kommen.“
Autorin: Tabea Springstein