Gemeinsam für gelebte Vielfalt
Der naturschutzbund ist eine treibende Kraft in Österreich, wenn es um Biodiversität und Artenschutz geht. Mit freundlicher Unterstützung des naturschutzbund Steiermark sowie der Natur.Werk.Stadt* konnten unsere Selbstvertreter*innen in Wien Wildblumensamenraritäten mit der Forderung nach gelebter Vielfalt unter die Passant*innen bringen und dadurch Bewusstsein für den Wert der Buntheit schaffen.
Am 5. Mai, dem Tag der Inklusion, verschenkte die Lebenshilfe Österreich gemeinsam mit Selbstvertreter*innen und dem Österreichischen Behindertenrat auch an Bundeskanzler Sebastian Kurz sowie Arbeitsminister Martin Kocher Wildblumensamen vom naturschutzbund Steiermark. Zusammen mit diesen Samen wurden Vorschläge für Umsetzungsschritte zur Erlangung eines inklusiven Arbeitsmarktes überbracht. Diese Vorschläge basieren auf dem von der Lebenshilfe propagierten 2-Säulen-Modell, welches aus der Einkommenssäule zur Existenzsicherung sowie aus der Bedarfssicherungssäule zur Abdeckung des behinderungsbedingten Mehraufwandes besteht.
Ökologische Nachhaltigkeit spielt eine bedeutende Rolle bei der Umsetzung dieses 2-Säulen-Modells. Im Sinne der Sozialraumorientierung tragen Werkstätten als Orte inklusiver Beschäftigung wesentlich zur Ressourcenschonung durch regionale Produktions- und Kooperationskreisläufe bei. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, den Ausbau wohnortnaher beruflicher Teilhabemöglichkeiten zu fördern, welcher es Menschen ermöglicht, sich ihrem individuellen Lebensentwurf gemäß zu entwickeln. Zudem wird ein Beitrag zur Schaffung eines ökologischen Gleichgewichts geleistet, da Anfahrtswege verkürzt und alltagsunterstützende Organisationsnetzwerke gemeinde-, dorf- oder stadtteilzentriert geschaffen werden. Im Rahmen des Vergaberechtes kann eine rechtliche Neubestimmung der Kriterien der Auftragsvergabe der öffentlichen Hand durch eine verpflichtende Priorisierung von sozialen und ökologischen Kriterien (Inklusion, Normalisierung, Partizipation, Bemächtigung, Nachhaltigkeit) und damit eine Veränderung der Gewichtung von Best- und Billigstbieterprinzip zugunsten des ersteren einen weiteren positiven Ansatz nicht nur zur Stärkung nachhaltigen Wirtschaftens, sondern auch zur Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen bilden.
Die Lebenshilfe Österreich freut sich einen Beitrag zur Bewusstseinsschaffung zu leisten, die ökologische und soziale Dimension verbindet.
Projekt der Naturwerkstadt
Die Natur.Werk.Stadt ist ein vom Arbeitsmarktservice Steiermark, dem Land Steiermark und der Europäischen Union finanziertes, gemeinnütziges Beschäftigungsprojekt, dessen Trägerschaft beim naturschutzbund Steiermark und der St:WUK liegt. „Für mehr Natur in der Stadt!“, lautet das Motto der Natur.Werk.Stadt, und der intensive Einsatz zur Erreichung dieses Zieles wird vor allem von arbeitslosen Menschen getragen, welche durch die Anstellung im Projekt nicht nur einen Arbeitsplatz erhalten, sondern auch eine Chance bekommen, wieder in den ersten Arbeitsmarkt zu finden. Mit vielfältigen Unternehmungen und in zahlreichen Arbeitseinsätzen sorgen die Teams der Natur.Werk.Stadt für mehr Grün in Graz, betreiben Bildungsarbeit, schaffen Bewusstsein für die Bedeutung von Naturraum und sammeln gleichzeitig selbst wichtige Erfahrungen, die ihnen ermöglichen, auch als Multiplikator*innen ihr reichhaltiges Wissen und ihre kreativen Fähigkeiten weiterzugeben.