Protest-Aktion: Lebenshilfe Österreich bittet Bevölkerung um Unterstützung
STOPP dem Bau neuer Sonderschulen – Inklusion ist ein Menschenrecht!
Hanna Kamrat, Vize-Präsidentin der Lebenshilfe Österreich: „Sonderschulen sind für mich ein absolutes No-Go. Wäre ich in einer inklusiven Schule gewesen, wäre ich heute viel weiter. Sehr schade, dass Österreich hier Rückschritte macht!“
Wien, 6.Oktober 2025
„Mit großer Sorge beobachten wir die aktuellen Entwicklungen in Oberösterreich: Im Bezirk Perg und im Süden von Linz sollen zwei neue Sonderschulen entstehen. Millionen werden in ein System investiert, das aus Sicht der Lebenshilfe Österreich nicht zukunftsfähig ist und den menschenrechtlichen Verpflichtungen widerspricht”, so Philippe Narval, Generalsekretär der Lebenshilfe Österreich.
Im Bezirk Perg steht der Grundsatzbeschluss für ein sogenanntes „Pilotprojekt“ unmittelbar bevor. In Linz soll eine neue Sonderschule für 150 Kinder bereits 2029/30 in Betrieb gehen. Begründet wird das Vorhaben mit einem angeblichen „Mehrbedarf“ und „Wahlfreiheit“. Doch die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) ist unmissverständlich: Kinder mit Behinderungen haben ein Recht auf inklusive Bildung im Regelschulsystem – ohne Ausnahme!
Hanna Kamrat, Vizepräsidentin der Lebenshilfe Österreich und Selbstvertreterin aus Bad Ischl, war selbst in einer Sonderschule: „Sonderschulen sind für mich ein absolutes No-Go. Wäre ich in einer inklusiven Schule gewesen, wäre ich heute viel weiter. Sehr schade, dass Österreich hier Rückschritte macht!“
Roland Öhlinger, Mitglied im Selbstvertretungsbeirat der Lebenshilfe Österreich, aus Wels: „Ich wurde als Kind in eine Sonderschule abgeschoben. Ich will, dass Kinder von heute das nicht mehr erleben müssen.“
Warum neue Sonderschulen keine Lösung sind:
- Sonderschulen trennen, statt zu verbinden. Sie zementieren Ausgrenzung und stigmatisieren Kinder von klein auf.
- Wahlfreiheit ist eine Illusion, solange die Regelschule nicht über die nötigen Ressourcen für Inklusion verfügt.
- Öffentliche Mittel sind knapp. Jeder Euro in Beton für Sonderschulen fehlt beim Ausbau inklusiver Klassen und in der Schul-Assistenz für Kinder mit Behinderungen.
Was die Lebenshilfe Österreich fordert:
Einen sofortigen Stopp der geplanten Neubauten. Österreich braucht keine neuen Sonderschulen – Österreich braucht starke inklusive Schulen, die Kinder mit und ohne Behinderungen gemeinsam fördern.
Die Lebenshilfe Österreich ruft zum Protest auf:
Möglichst viele Menschen aus ganz Österreich sollen ein kurzes E-Mail an die verantwortlichen Politiker*innen schreiben. Darin sollen sie höflich, aber klar fordern, den Bau der Sonderschulen zu überdenken und stattdessen inklusive Bildung zu stärken – im Sinne der UN-BRK, der Kinder und unserer Zukunft.
Die Mails sollen gesendet werden an:
- Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.ᵃ Christine Haberlander (ÖVP)
E-Mail: lhstv.haberlander@ooe.gv.at - Bürgermeister Mag. Dieter Prammer (SPÖ), Linz
E-Mail: dietmar.prammer@mag.linz.at
Eine inklusive Gesellschaft beginnt bei inklusiver Bildung!
LINK: FOTOS (Hanna Kamrat und Roland Öhlinger)
Über die Lebenshilfe:
Die Lebenshilfe Österreich vertritt seit 1967 die Rechte von Menschen mit intellektuellen Behinderungen. Sie ist der Dachverband der insgesamt acht Lebenshilfe-Landesorganisationen. Die Lebenshilfe begleitet österreichweit rund 19.000 Menschen mit Behinderungen: beim Wohnen, beim Arbeiten, bei der Durchsetzung der eigenen Rechte. An 280 Standorten arbeiten über 7.500 Mitarbeiter*innen.
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